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Wie „A Nett‘swerk“ die Pflege auf Gemeindeebene neu denkt

(Bericht & Foto - Kleine Zeitung, Sarah Ruckhofer)

Magdalena Kaltenegger (28) hat in Weißkirchen „A Nett`swerk“ gestartet und bietet kostenlose Pflegeberatung an, nun wird das Projekt auf Obdach ausgeweitet. Die langfristige Idee: Pflege soll in der Gemeinschaft organsiert werden.

Die Menschen werden immer älter, früher oder später wird Pflege oder zumindest Unterstützung im Alltag für die meisten ein Thema. Die vielfältigen Bedürfnisse und Emotionen, die mit Pflege einhergehen, kennt Magdalena Kaltenegger nur zu gut. Die 28-jährige Murtalerin ist studierte Gesundheitsmanagerin, hat eine Zusatzausbildung in Case-Management und arbeitet in der Zentraldirektion der Kages in Graz. Vor zwei Jahren gründete sie in ihrer Heimatgemeinde Weißkirchen „A Nett‘swerk“, ein Pflegenetzwerk, das aufgrund des großen Erfolges nun auch auf ihre Wohnsitzgemeinde Obdach ausgedehnt wird.

Die Idee dazu entstand schon im Jahr 2022, als die Physiotherapie-Praxis ihrer Mutter Michaela Kaltenegger in Baierdorf 20-Jahr-Jubiläum feierte. „In Gesprächen habe ich gemerkt, dass in Weißkirchen eine Anlaufstelle für Pflege und Soziales fehlt.“ Gemeinsam mit der Gemeinde, die die Finanzierung übernimmt, wurde das Pflegenetzwerk ins Leben gerufen. Kaltenegger machte sich selbstständig, sie bietet ihr Angebot für Selbstzahler auch außerhalb Weißkirchens an. Innerhalb der Gemeinde ist das Angebot kostenlos. Die Idee hinter „A Nett‘swerk“: „Ich biete ein Rund-um-Serviceangebot für alle Themen rund um die Pflege, sowohl für Menschen die es selbst betrifft, als auch für Angehörige“, erklärt Kaltenegger. Im Dickicht aus Leistungen, Ansprüchen und Möglichkeiten will Kaltenegger Hilfestellung bieten.

 

Nicht Konkurrenz, sondern Miteinander

Die Gesundheitsmanagerin sieht ihr Projekt nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung für bestehende Angebote wie Pflegedrehscheibe oder Community Nurses. „Wir alle haben gemeinsam ein großes Ziel, wir arbeiten miteinander, nicht gegeneinander.“ Über das „Nett‘swerk“ bietet die 28-jährige Mutter eines Sohnes etwa Sprechstunden und Hausbesuche an oder organisiert Vorträge, zuletzt etwa ein „Letzte-Hilfe-Kurs“ über Sterbebegleitung oder Demenz.
 

„Angehörige stehen oft vor einer schwierigen Situation,
wenn ein Elternteil schweren Herzens ins Heim muss -
und dann telefonierst du 17 Heime durch und nirgends ist Platz.
Da Kochen Emotionen schnell über.“
 

Magdalena Kaltenegger

Die Themen und Sorgen sind vielfältig: „Jeder Fall ist individuell, oft hilft es schon wenn man sich Zeit nimmt, zuhört und berät.“ Alleinstehende Menschen, wo die Kinder weit weg wohnen, Eheleute, die ihren Partner pflegen oder Angehörige, die plötzlich einen Heimplatz für die Eltern suchen: „Da sind so viele Emotionen im Spiel, viele sind mit der Organisation völlig überfordert oder wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt.“ Egal, ob ein Rollator organisiert werden muss, ein Antrag ausgefüllt, ein Heimplatz gesucht wird oder eine Putzhilfe daheim gebraucht wird, Magdalena Kaltenegger hilft und unterstützt. „Bei manchen reicht ein Gespräch, andere begleite ich schon über ein Jahr.“ Mehr als 100 Anfragen hat die Murtalerin schon bearbeitet.

Kontakt
Tel. 0664-5419190, E-Mail: kaltenegger.m@gmx.at 

 

Kostenlos ist das Angebot derzeit nur für Bürger von Weißkirchen, ab September auch Obdach. Weitere Gemeinden können sich für eine Zusammenarbeit melden. Auf Selbstzahlerbasis sind auch Beratungen im ganzen Murtal möglich.

Dass Pflege ein hochkomplexes und schwieriges Zukunftsthema ist, sieht auch Magdalena Kaltenegger täglich: „Es bräuchte viel mehr Möglichkeiten, damit Menschen länger daheim bleiben können. Die häusliche Pflege müsste gestärkt werden“, verweist sie auf ein Pilotprojekt in Graz, wo pflegende Angehörige von der Stadt angestellt und bezahlt werden. „Früher gab es oft Mehr-Generationen-Haushalte, wo man sich gegenseitig unterstützt hat. Das gibt es heute nur mehr selten.“ Ihre Idee für die Zukunft ist daher auch ein Netzwerk auf Gemeindeebene, wo man sich gegenseitig unterstützt – Pflege von unten gedacht, sozusagen. „Wir müssen im ganz Kleinen Systeme schaffen, anders wird es nicht gehen.“

 

  • >>> Bildtext: Magdalena Kaltenegger ist studierte Gesundheitsmanagerin und Case-Managerin (KLZ Sarah Ruckhofer)

 

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